MeetUp
Kennst du das – du sitzt immer noch in der Uni, bekommst mal wieder die Hausaufgaben nicht hin und zweifelst langsam an deinem Studium?
So ging es Clarissa und Manuel im Januar 2018 auch. Nachts um 1 im Tel an einem Matlab-Script für Speech. Doch anstelle Zweifel entweickelte sich der Studienplan-Unmut in Aktionismus und Änderungswille. Die Idee? Medieninformatiker einladen und einfach mal ergebnisoffen sammeln – Ideen, Meinungen, Kritiken und Vorschläge! Noch am Abend wurden Datum und Uhrzeit festgelegt, wenige Tage später Raum und Zeitplan und schließlich rührten beide in quasi allen WhatsApp-Medieninformatiker-Gruppen die Werbetrommel. Damals wurde auch gesagt, sie sollten nicht so enttäuscht sein, falls nur sehr wenige kommen würden; am 15.01. kamen über 30 Studierende zum MEETup Medieninformatik!
In drei Stufen wurde am Studiengang gearbeitet, das entstandene Paper kannst du hier nachlesen!
Mit den MEETup-Ergebnissen in der Hand und einer Agenda im Kopf, was sich ändern könnte und sollte, ging es zur Lehrkonferenz und der GKmE (-> DAS Entscheidungsgremium für den Studiengang). Und schon im kommenden Semester konnten 3 neue Wahlpflichtmodule gewählt werden. Für die Homepage wurde die Kommission „Internet&Infos“ gegründet, die nicht nur auf die Website des Studiengangs viele neue und wichtige Informationen und Materialien streute. Bei den Modulen WebTech, Medienerstellungsprojekt und Ana2 führten die Anregungen zu konkreten Änderungen oder mindestens neuen Konzepten. Und nicht zuletzt entwickelte sich etwas ganz Essentielles: Die Medieninformatiker bekamen Lust, ihren Studiengang zu gestalten, Meinungen und Ideen sind nicht irrelevant, Professoren und WiMis hören zu, es gibt Studis mit Lust, dran zu bleiben und das alles für die Medieninformatik!
Gründung
Mit der Energie aus dem MEETup im Rücken und den ersten Erfolgen auf dem Konto war schnell klar: Das Ganze soll weitergehen. Es gibt viele Studis, die sich für die Medieninformatik einbringen wollen und darunter auch eine größere Handvoll an Menschen, die dafür die strukturelle Basis schaffen möchten. Während das MEETup noch ohne jede Institution, Vereinigung oder Struktur organisiert war, macht es Sinn, für die Zukunft irgendeine Form zu finden. Gerade wenn es darum geht, Ämter einzunehmen, größere Projekte zu veranstalten oder auch eine Kontinuität zu ermöglichen, ist eine Struktur wichtig. Das Beste für uns war es, eine Vereinigung zu gründen und diese anschließend bei der TU registrieren zu lassen. Formen wie Fachschaft oder das Wort „Ini“ gibt es an der TU nämlich gar nicht, egal ob studentisches Café, hochschulpolitische Gruppe, ob Fahrradwerkstatt oder Rennauto-Bau-Team, alle sind registrierte Vereinigungen an der TU Berlin – und das wollten wir jetzt auch werden.
Es kümmerten sich Leute um die Satzung, es wurde recherchiert, welche Bestimmungen gelten und was genau man bei einer Gründung beachten muss, es wurden Studis gesucht, welche dann auch zum Gründungsmitglied werden möchten und schließlich war es so weit: Am 30.05.2018 wurde im Tel18 offiziell die Initiative Medieninformatik gegründet! Gründungsmitglieder sind Manuel, Philine, Yannick, Max, Tobi, Lan Thao und Clarissa, die letzten vier wurden in den ersten Vorstand gewählt. Die TU bestätigte unsere Gründung und so erhielten wir den Status einer registrierten Vereinigung an der TU Berlin. Auch das Gründungsprotokoll findest du hier.
Vollgas
Mit dem Start des Wintersemesters 18/19 änderte sich einiges intern, es gab aber auch zwei echte Groß-Projekte. Das Medieninformatik Mentoring schnürte für unsere Erstis ein Einführungspaket aus großen Treffen in der Gruppe zu Themen wie Studienfinanzierung oder Uni-Organisation, Platz für persönlichen Kontakt und Austausch im ISIS-Kurs und manch persönlichen Tipp vom Mentor, welcher den Uni-Start ein Stück runder machte. Dieses Mentoring-Programm war komplett studentisch getragen und, da es einmalig und neuartig war, bildet es jetzt auch die Grundlage des Falkultäts-Mentoring. Gleichzeitig traten wir das erste Mal in der Landschaft der universitären Initiativen und Gruppen auf den Plan. Bei der uniweiten Ersti-Party gab es Sandwiches und selbstverständlich ganz viele Infos zu unserem „Nischen-Studiengang“. In diesen Tagen lief auch das damalige Module-Frühstück, welches später die Grundlage für unsere Q&As bildete.
Aber auch intern passierte viel. So war es die erste Phase im Wachstum unserer Initiative, dass es verschiedene Arbeitsgruppen gab, in welchen je auch externe und gleichzeitig nicht alle festen Mitglieder aktiv waren.
Im Oktober entwickelte sich aber auch unser neuer Name MInitiative! Als Kofferwort aus MI für die Medieninformatik und dem was wir sind – Initiative – erfasst es unseren Anspruch und unser Selbstverständnis sehr gut. Timm engagierte sich als neues Mitglied gleich für das passende neue Logo, Johannes übernahm Jobs bezüglich dieser neuen Website minitiative.org. Beide stiegen auch schnell in die Vorstandsarbeit ein. Als ein Beispiel für die damit einhergehenden neuen Infrastrukturen kannst du jedes Mitglied direkt über [vorname]@minitiative.org erreichen.
Wachstum
Die MInitiative wächst und so stand es an, Ressorts zu bilden. In manchen Sportvereinen gibt es Abteilungen, in der Jugendarbeit Altersgruppen und die Bundesregierung nennt das Ministerien. Wir haben unsere 3 neuen Bereiche on top sogar als Claim gestaltet: MInitiative – MItbestimmung, MItarbeit, MIteinander!
Schon seit der Wahl im Juni 2018 haben wir einen StuPa-Sitz, im Fakultätsrat sind wir vertreten und selbstverständlich auch in der GKmE (Gemeinsame Kommission mit Entscheidungsbefugnis) und dem Prüfungsausschuss, letztere je für den Bachelor und den Master Medieninformatik. Diese Ämter und alles was sonst noch irgendwie in die Richtung Hochschulpolitik geht, nennen wir MItbestimmung. Alle Arbeitsgruppen wie beispielsweise zum Thema SuS, die Task Force Master oder das Team rund um den Studienverlaufsplan, welches Alternativverläufe entwickelt und evaluiert hat, fällt in den Bereich MItarbeit. Dieser Bereich ist auch sehr nach außen gewandt und der perfekte Bereich für dein Projekt. Und schließlich gibt es da auch noch das Zwischenmenschliche, welches ja von Beginn an eine unserer Kernkompetenzen ist. Alles rund ums Kennenlernen, Netzwerken, Austauschen und Verbinden/Verbünden, wie eben beispielsweise die Q&As und unsere Stammtische in dem Bereich MIteinander!
Als neue Mitglieder sind mittlerweile auch Lucy und Flo hinzugekommen. Gerade um Interessierte und Motivierte anzusprechen, wurde die Frequenz der MInitiativentreffen von monatlich auf wöchentlich hochgeschraubt: Komm gern vorbei und bring deine Ideen, deinen Ärger, deine Motivation, (oder kürzer) bring dich ein!
Mission DStip
Zum Sommer 2019 startete die MInitiative etwas, was es vorher noch nie gegeben hatte. Sie riefen die Mission DStip aus und wollten in wenigen Monaten das erste studienfachgebundene Deutschlandstipendium für die Medieninformatik auf die Beine stellen. Noch nie hatten Studierende alleine ein sogenanntes DStip auf die Beine gestellt, noch nie hatte es ein Deutschlandstipendium speziell für Studis der Medieninformatik gegeben, es ist aber einfach auch schon nichts Alltägliches, dass eine Studiengangsinitiative versucht, 1800€ zusammenzutreiben!
Mit einem eigenen Team aus knapp 20 Leuten zusätzlich zur gesamten Power der MInitiative ging es um Aktionen, bei welchen Studierende im Uni-Alltag spendeten, es wurden Gespräche geführt mit Professoren, WiMis, Dozenten und anderen Freunden der Medieninformatik, um Partner zu finden, die finanziell aber auch durch Einsatz die Mission und den Studiengang voranbringen, und schließlich wurde auch ganz viel Informationsarbeit geleistet, indem Flyer, Materialien und Verbreitungshilfen entwickelt und produziert wurden.
Am 18.7.2019 war es dann soweit, bei einer großen Abschlussfeier konnten wir es verkünden: Wir haben mit 1897€ eingesammelten Spenden unser Ziel erreicht und können somit ein Deutschlandstipendium stiften. Unsere Spende wird dabei vom Staat auf 3600€ verdoppelt, welches in monatlichen 300€ an einen Stipendiaten oder eine Stipendiatin ausgeschüttet wird. Das Deutschlandstipendium ist das einzige Stipendienprogramm, bei welchem private Stifter gleichermaßen zusammen mit dem Bund ins Feld treten und auch nur hier gibt es Studiengangsbindungen. Noch nie hatte es vor uns Studierende gegeben, welche aus eigener Kraft und fast komplett aus eigenen Mitteln ein Stipendium möglich machten und während es für die Informatik immer viele DStips gab, war die Medieninformatik bisher nicht vertreten.